Wie der Fußball bei der Integration helfen kann

Ilhami Yildiz will durch sein Engagement bei Vahdet etwas bewegen

Wie der Fußball bei der Integration helfen kann

 

Ilhami Yildiz will durch sein Engagement bei Vahdet etwas bewegen

Von Jörg David

LEBENSTEDT. Er war schon 16 Jahre alt, als er vor mehr als drei Jahrzehnten nach Deutschland kam. "Der Sport und vor allem der Fußball haben viel zu meiner Integration beigetragen", erklärt Ilhami Yildiz heute.

Jetzt, mit 47 Jahren, sitzt er wieder bei dem Klub auf der Bank, dessen erster Spielertrainer er 1988 war. "Ich kenne die Mannschaft von Vahdet Salzgitter, weil mein Sohn Samed hier spielt", erklärt Ilhami Yildiz. Deshalb sei er wieder eingesprungen, als der bisherige Coach Sebahattin Durmus jüngst beim Fußball-Bezirksligisten kündigte.

Angefangen hat die Fußball-Laufbahn des Ilhami Yildiz allerdings in der Jugend vom Sivasspor in Anatolien. "Die spielen heute in der ersten Liga und wären 2008 fast türkischer Meister geworden", schwärmt der sonst eher sachliche Yildiz.

Dann wie gesagt der Einschnitt - die Familie zog nach Wolfenbüttel. Dort fand der Fußballer Yildiz auch schnell eine sportliche Heimat beim damaligen WSV: "Dadurch lernte ich die Sprache einfach schneller", erklärt Yildiz.

Auch beruflich und privat machte er seinen Weg. Yildiz ist verheiratet und hat noch zwei Töchter, die allerdings keinen Sport betreiben: "Die ältere steht vor dem Abitur und hätte keine Zeit, die zweite ist mit Sieben noch zu jung", erklärt der Vater.

Den Werdegang seines Sohnes Samed hat er schon bei Eintracht Braunschweig beobachtet. "Da hat er mit dem heutigen Zweitligaspieler Jan Washausen zusammengespielt." Aber auch die anderen Spieler in seinem Team hat er längst ins Herz geschlossen.

"Das sind alles tolle Jungs, am Mittwoch waren 15 Mann beim Training", berichtet Trainer Yildiz zufrieden. Das sei jedoch nötig, denn an der Kondition fehlte es am Sonntag gegen Rammelsberg schon. Gegen Borussia erwartet Yildiz eine weitere Steigerung.

"Aber ich weiß natürlich, dass ich eine schwere Aufgabe übernommen habe", räumt der neue Vahdet-Trainer ein. Schließlich habe der Klub zahlreiche Leistungsträger und den Haupttorschützen vor der Saison verloren.

Dennoch sieht er Vahdet mit den Vorsitzenden Ibrahim Medini und Bilal Altinkaya auf dem richtigen Weg. "Wir haben 1988 auf dem B-Platz des FC 45 begonnen, später den Doxa-Platz übernommen", erinnert sich Yildiz. Jetzt gebe es so eine schöne eigene Anlage - da müsse doch Bezirksliga gespielt werden.

Ilhami Yildiz ist neuer Trainer beim KSV Vahdet.

Foto: Dennis Lendeckel

Salzgitter Zeitung: 22. Oktober 2011, Lokalsport Salzgitter, Seite 29

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Kommentare: 1
  • #1

    Sportler (Samstag, 07 April 2012 23:30)

    Wie das mit der Integration aussieht, hat leider die Hallenstadtmeisterschaft gezeigt. Weder Provokationen von der einen Seite noch fliegende Fäuste von der anderen Seite haben beim Sport etwas zu suchen. Leider war auch der Trainer nicht ganz unbeteiligt. Wie sollen es da die Spieler besser wissen?